Abschiedsparty

Unglaublich, wie schnell die Zeit seit meinem letzten Eintrag vergangen ist! Die letzten Wochen sind praktisch nur so an mir vorbeigeflogen; nun ist plötzlich Ende August und ich realisiere erst jetzt so wirklich, dass ich bereits in 4 Tagen im Flieger sitzen werde.

 

4 Tage - das ist nicht viel. Trotzdem habe ich noch einiges zu tun und zu organisieren, bevor es dann losgeht. Die wichtigsten Dinge sind inzwischen zwar geklärt, aber das Packen und das Verabschieden von meiner Familie steht mir immer noch bevor. Beides nicht unbedingt meine Lieblingsbeschäftigungen, um ehrlich zu sein. Aber auch das gehört eben zu einem Austauschjahr dazu.

 

Von meinen Freunden habe ich mich bereits gestern bei meiner "Goodbye-Party" verabschiedet. Wir grillierten vor dem Haus und verbrachten einen wunderschönen Abend zusammen. Es wurde geredet, gelacht und schliesslich "Auf Wiedersehen" gesagt - auch wenn es nicht einfach war. Die grösste Überraschung für mich war wahrscheinlich, als meine Freunde mir ein Fotobuch überreichte, zu dem jeder von ihnen einen eigenen kleinen Beitrag geleistet hatte: Gedichte, Bilder, Briefe und eine Menge Erinnerungen. Ein Geschenk, mit dem ich ein kleines Stück von ihnen auch in Japan immer bei mir haben werde - auch wenn wir dann 9'500 Kilometer voneinander entfernt leben.

 

In der Zwischenzeit hatte ich auch schon einige Male Kontakt mit meiner Gastfamilie. Beim zweiten Mal anrufen klappte es dann auch endlich mit Email-Adressen austauschen und seitdem existiert ein ziemlich reger Briefwechsel zwischen mir und meiner Gastschwester. Sie selbst hat letztes Jahr ihr Austauschjahr in Dänemark verbracht, was ich persönlich natürlich enorm spannend finde, und spricht auch sehr gut Englisch. Am 25. August werde ich dann - nach zwei Tagen Orientation Camp in Tokio - meine Gastfamilie zum ersten Mal treffen. Sie werden mich in Sendai am Bahnhof abholen und obwohl ich mich natürlich unglaublich freue sie endlich zu treffen, bin ich doch auch ein wenig nervös, was das angeht. Es sind immerhin völlig fremde Menschen, bei denen ich leben werde; Menschen, die ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen habe und die ich so gut wie gar nicht kenne. Doch ganz ehrlich? Irgendwie ist es auch gerade das, was mich reizt - dieses Unbekannte, all das Neue, das mich erwarten wird, die ganzen Menschen, die ich kennenlernen werde. Ich freue mich darauf, auch wenn ich nervös bin, aber gemischte Gefühle gehören wohl einfach dazu.

 

So wie es aussieht, werde ich wohl heute mit Packen beginnen. "Wie stopft man ein ganzes Leben in einen Koffer mit einer Limite von 20kg?", ist wohl die Frage, die ich mir dabei am Häufigsten stellen werde. Tja, bis jetzt habe ich leider noch keine Antwort gefunden - aber mir bleiben ja noch einige Tage...

 

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